Heraklion ist mit etwa 200.000 Einwohnern die größte Stadt Kretas. Heraklion beherbergt die öffentlichen Dienstleistungen und die wichtigsten wissenschaftlichen Zentren Kretas und ist das Handelszentrum der Insel mit dem Haupthafen und Flughafen.

Von einer malerischen Stadt mit einzigartigen traditionellen venezianischen und osmanischen Denkmälern im frühen 20. Jahrhundert als eine der historischsten Städte im Mittelmeerraum verwandelte sich Heraklion leider in eine geschäftige, von Zement dominierte Stadt und verlor fast ihren gesamten aristokratischen Glanz. Diese schlechte Entwicklung war eine Folge der Notwendigkeit einer raschen Expansion der Stadt zur Ansiedlung der Flüchtlinge nach der Kleinasienkatastrophe (1922), aber auch der Bemühungen, Heraklion zu „modernisieren“, indem die schönen alten Gebäude in Wohnblöcke umgewandelt wurden.

Doch auch heute noch kann der Besucher einen guten Eindruck vom glorreichen Bild der Vergangenheit bekommen, während die Einheimischen von den unbekannten Ecken von Heraklion und der dahinter verborgenen Geschichte überrascht werden können.

Die Geschichte von Heraklion beginnt in der minoischen Zeit, als es der Hafen der legendären Stadt Knossos war. Die Stadt an ihrem heutigen Standort (dem alten Zentrum) wurde jedoch 824 von den Arabern erbaut und später von den Venezianern und Türken erweitert und befestigt, die ihr den Namen „Große Burg von Candia“ gaben. Der heutige Name Heraklion wurde nach der Befreiung Kretas von den Türken im Jahr 1898 vergeben.